Internet-Tuning -
so machen's die Profis Der
Verkehr auf der weltumspannenden Datenautobahn gerät immer häufiger
ins Stocken. Immer mehr aktive Teilnehmer verstopfen die Verbindungskanäle
im Internet, so daß es vielerorts heißt: Vorsicht, Staugefahr! Wie man
den Datenstau im Internet großräumig und wirkungsvoll umfahren kann
und seinen ganz persönlichen Datendurchsatz steigert, zeigt der
folgende Beitrag. Der Verkehr auf den Datenhighways
wird immer dichter. Ausgelöst durch den starken Trend zum Internet
gehen mehr und mehr Anwender online. Während vor rund sechs Monaten die
Zugangspreise bei 20 Pfennig pro Minute und darüber lagen, surft es
sich heute (Stand: April 1999) schon wesentlich billiger: Bereits für 5
Pfennig pro Minute ist man online. Allerdings konnte in solch kurzer
Zeit die Übertragungstechnik nicht mit den Marketingversprechen der großen
Provider Schritt halten. Das Resultat: Ein vor allem zu Stoßzeiten überlaufenes
Internet und durch niedrige Übertragungsraten verärgerte Anwender.
Dabei läßt sich mit den richtigen Mitteln die Effektivität im
Internet deutlich steigern. Modem
oder ISDN Der engste Flaschenhals auf dem
Weg ins Internet ist die Ausstattung des eigenen PC-Systems. Veraltete
Modems erreichen nicht annähernd das Niveau moderner Systeme wie
beispielsweise V.90 (analog) und ISDN (digital). Zwar sind vor allem
Modems zu älteren Generationen abwärtskompatibel. Das bedeutet, daß
ein neues Gerät mit älteren Modellen kommunizieren kann, aber eben
auch mit einer deutlich niedrigeren Geschwindigkeit. So erreicht
beispielsweise das alte V.32bis-Protokoll eine maximale
Datentransferrate von 33 600 Bit/s. Nach Abzug der für die Übertragung
notwendigen Paritäts-, Start- und Stopbits bleibt ein effektiver
Datentransfer von umgerechnet 3360 Byte/s - jedenfalls theoretisch.
Moderne Geräte, wie beispielsweise V.90-Modems, erreichen Übertragungsraten
von 5560 Byte/s, ISDN liegt sogar bei 6400 Byte/s. Der
Geschwindigkeitsunterschied zwischen alten und aktuellen Standards fällt
bereits bei kleinen Datenmengen auf. Benötigt beispielsweise ein
V.32bi- Modem zur Übertragung einer Homepage mit 80 KByte rund 25
Sekunden, schafft ein V.90-Gerät die gleiche Seite in nur 14 Sekunden,
und mit ISDN klappt der Transfer in nur 12,8 Sekunden Deutliche
Preisunterschiede beim Download Der Zeitunterschied - und damit
auch Preisunterschied - wird bei größeren Datenmengen noch deutlicher:
Wer sich beispielsweise ein rund 50 MByte umfassendes Office-Paket
"mal eben kostenlos" aus dem Internet laden will, muß unter
Umständen viel Zeit und Geld investieren. Knapp vier Stunden dauert der
Download mit einem V.32bis-Modem, über 2,5 Stunden sind es bei einem
modernen V.90-Modem und etwas über zwei Stunden bei ISDN -
vorausgesetzt, der Server der Gegenseite ist nicht überlastet und der
Download wird abgebrochen (im Anschluß finden sich Informationen, wie
man solche Abbrüche unbeschadet übersteht). Nimmt man eine
Verbindungsgebühr von 5 Pfennig/Minute als Grundlage, lassen sich hier
durch ISDN im Vergleich zu einem V.32bis-Analogmodem bereits 6 Mark
sparen. Der Einsatz eines schnellen V.90-Modems würde 1,50 Mark sparen.
Die Anschaffung eines schnelleren Geräts amortisiert sich also schon
nach wenigen Monaten. Wer bereits im Besitz eines
ISDN-Anschlusses ist, hat aber noch zusätzliche Vorteile. So bietet
sich beispielsweise der Einsatz von zwei Datenkanälen auf einmal an.
Diese Kanalbündelung wird von immer mehr professionellen
Internet-Providern angeboten. Zwar verdoppeln sich mit der Bündelung
die Telefonkosten (denn zwei statt nur einem Kanal werden belegt), dafür
halbiert sich jedoch die effektive Download-Zeit. Im Beispiel oben ließe
sich das Office-Paket in nur einer Stunde aus dem Netz laden. Internet-Radar:
Ping So wie ein Radarsystem in der
Luftfahrt die Position und den Abstand eines Flugobjekts bestimmt, läßt
sich mit dem Befehl Ping die Qualität einer Verbindung im Internet überprüfen.
Ping basiert auf dem ICMP-Protokoll, das einen Teil des
Internet-Protokolls TCP/IP darstellt. Das Kommando schickt ein kleines,
datenloses Paket quer durchs Internet an eine vom Anwender definierte
Adresse. Trifft dieses Paket beim Empfänger ein, schickt er dieses zum
Absender zurück, der die mittlerweile verstrichene Zeit mißt und in
Millisekunden angibt. Ping eignet sich vorzüglich, um die Performance
eines Internet-Providers zu messen - am besten vor Vertragsabschluß mit
dem Schnupper-Account. Man sollte allerdings beachten, daß Ausfälle
und Verzögerungen immer mal vorkommen können. Um sich ein objektives
Urteil zu bilden, sind also mehrere Messungen zu verschiedenen Zeiten
notwendig. Wenn eine Gegenstelle nicht (oder
nur sehr langsam) antwortet, läßt sich Ping zur Bestimmung der Verzögerung
einsetzen. Liefert der Befehl keine Meldung zurück, gibt es dafür zwei
mögliche Ursachen: Entweder ist der Ziel-Host abgestürzt und kann
daher die Anforderung nicht beantworten, oder die Verbindung im Internet
selbst ist gestört. Über die Befehle Tracert (Windows) und Traceroute
(Linux) läßt sich dieser Verbindungsweg genauer unter die Lupe nehmen.
Hierbei gibt Traceroute die zu jeder Zwischenstation benötigte Zeit in
Millisekunden an. Zwischenspeicher:
der Proxy-Server Die Internet-Dienste WWW und FTP
erfreuen sich größter Beliebtheit - und sorgen gleichermaßen für
eine hohe Auslastung. Aus diesem Grund setzen zahlreiche Unternehmen und
Internet-Provider sogenannte Proxy-Server ein. Grob betrachtet handelt
es sich bei einem Proxy-Server um einen Zwischenspeicher für Daten aus
dem Internet. Um einen Proxy-Server zu nutzen, muß der Webbrowser des
Benutzers entsprechend konfiguriert werden. Beim in Windows 98
mitgelieferten Explorer erfolgt dies über Ansicht/Internetoptionen und
den Reiter Verbindung. Unter dem Menüpunkt Proxyserver lassen sich die
Adresse sowie Nummer des Verbindungsports eingeben. Damit der Zugriff über
lokal angeschlossene Systeme nicht umständlich (und langsam) über den
Proxy erfolgt, aktiviert man die Checkbox Für lokale Adressen
(Intranet) Proxyserver umgehen. Die diesbezügliche Konfiguration
anderer Browser ähnlich dem Internet Explorer ist in deren Hilfedateien
ausführlich beschrieben. Nachdem die Konfiguration des Webbrowsers
abgeschlossen ist, sollte dieser neu gestartet werden. Geschwindigkeitsvorteil
der Proxy-Server Anschließend ändert sich die
Funktionsweise des Webbrowsers wie folgt: Fordert der Anwender den
Aufbau einer Verbindung an, beispielsweise www.zdnet.de, wird diese
nicht direkt, sondern über den Proxy-Server hergestellt. Der
Proxy-Server überprüft daraufhin, ob die angeforderten Daten (in
diesem Fall die Startseite von www.zdnet.de) bereits im Speicher oder
auf seiner Festplatte liegen. Befinden sich die Daten bereits auf dem
Server - man spricht von einem Proxy-Hit -, überprüft dieser nur deren
Aktualität. Dabei baut er kurz eine Verbindung zum entfernten Server
auf, lädt den Anfang der in Frage kommenden Seite und vergleicht deren
Header mit den gespeicherten Daten. Sind die Daten identisch, stellt der
Proxy-Server dem Benutzer die Seite direkt aus seinem Speicher zur Verfügung
- ein Zugriff auf die komplette Seite über das Internet findet in
diesem Fall nicht statt - was Bandbreiten deutlich schont. Ist die im
Proxy-Server enthaltene Seite älter als die Seite aus dem Internet, lädt
der Proxy-Server die entsprechende Seite und speichert sie lokal
zwischen. Ähnlich verhält sich der Proxy-Server, wenn eine Seite noch
nicht in seinem Zwischenspeicher liegt: Er lädt diese aus dem Internet,
speichert sie zwischen und stellt sie dem Anwender zur Verfügung. Der Einsatz von Proxy-Servern
lohnt sich überall dort, wo sehr viele Benutzer auf WWW- oder FTP-Daten
zurückgreifen. Wer auf sehr frequentierten Seiten surft, hat mit
Proxy-Servern einen klaren Vorteil, was die Geschwindigkeit der Datenübertragung
betrifft. Informationen über Proxy-Server erhält man vom
Internet-Provider oder bei Netzwerken in Unternehmen vom
verantwortlichen Systemadministrator Tempomacher:
Go!Zilla & Co.
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