VirenAlarm

Quälgeister wie ,,Melissa” und ,,Happy 99” wollen lhren PC befallen. So wehren Sie sich,

 

Blitzschnell wirbelt der Virendoktor über die Festplatte. Megabytes werden Aufgescheucht und durchleuchtet, kein Bit kann sich verstecken. Der digitale Medizinmann sucht nach Un­regelmäßigkeiten. SchIägt das Prüfprogramm Alarm, weicht das Entsetzen des Benutzers meist schnell de Erleichterung, schließlich  kann nur ein entdeckter Virus auch wieder vernichtet werden . Indizien für eine Infektion  des Computers mit  einem  Virus: zu lange Programme. Veränderrungen im Dateiverzeichnis ein, Haufen Bytes an der faschen Stelle. Computer-Viren haben wie ihre Namensvettern in der Na­tur vor allem eins in Sinn a: Vermehrung. Auch die Art ihrer Fortpflanzung ist dieselbe. denn auch sic kopieren sich selbst, verändern sogar ihr Aussehen und werden inner mehr: Mindestens 40000 verschiedene Arten gibt es heute. von denen zum Glück nur etwa 250 im Umlauf und die wenig­sten wirklich gefährlich sind.

Das .sogenannte Lady-Di-Vi­rus etwa blendet auf dem Mo­nitor lediglich die ersten Zeilen des Songs Candle in the Wind ein und der Monica-Lewinsky­-Virus nervt mit anzüglichen Be­merkungen. Manchmal wird es aber doch sehr ernst: Das Michelangelo-Virus zum Beispiel zerstört am 6. März. dem Geburtstag des Genies, die Daten auf der Festplatte des befallenen PCs. Das Compat-Virus verändert Zahlen in Excel-Tabellen und das CIH-Virus greift mit dem BIOS die zentrale Steuerung des Computers an. Computer-Viren sieht man nicht, und man weiß selten. was sie gerade anstellen — kein Wunder. dass jeder Angst vor ihnen hat. Diese Furcht führt oft zu einer Hysterie , die kaum jemanden nützt .Panisch ver­breiten Internet-Surfer E-Mails

 

Die Viren kommen

Und zwar heftig. 40000 verschiedene gibt es in der Computer-Welt. www.sharpi.de stellt ihnen die fünf wichtigsten Gattungen der PC-Geiseln vor jedes Virus hat seine eigenen, speziellen Eigenschaften.Je nach der Art und Weise. wie es einen Computer befällt ,gehört es aber zu einer bestimmten Gattung. Fünf stellen wir hier vor. VVenn Sie sich zum Thema  Viren auf dem laufenden halten wollen, empfiehlt die www.sharpi.de ­Redaktion folgende Internet-Adressen:

www.virusbtn.com

www.tn-berlin.de/www/software/hoax.shtml

   www.macvirus.com

www.bsi.bund.de/literat/viren/Inhalt/inhalt.htm

 Bootviren

Jede Diskette und jede Festplatte hat einen sogenannten Bootsektor in diesem Sektor liegt ein kleines. aber wichtiges Programm. Wird der Rechner gestartet (gebootet) dann sagt dieses Programm den Compu­ter, das er das Betriebssystem laden soll —entweder von der Platte oder von einer Diskette Bootviren verschieben dieses Programm und kopieren sich selbst an dessen Stelle. Startet der Rechner das nächste Mal, startet er automatisch das Virus.

 Trojanische Pferde

Trojanische Pferde sind keine richtigen Viren. sondern eine fiese Irreführung. Sie verstecken sich meist in Programmen die besonders wichtig klingen Gemein: Lädt der Benutzer das Programm , startet er automatisch das Virus. Das verbirgt sich auf der Festplatte und macht erst einmal nichts. Ohne es zu wissen, gibt der Nutzer das Trojanische Pferd weiter. Dann erst zerstört das Virus die Festplatte — oder tut sonst etwas Unangenehmes

Javaviren

Javaviren sind die neueste Entwicklung auf dem Virensektor Im vergangenen August ist das erste entdeckt worden, kaum gefährlich mit wenig Chance auf Verbreitung.Der Name: Strange Brew” (dt.: seltsames Gebräu) Das Virus infiziert bestimmte Dateien die für die Ausführung vor Java ­Programmen gebraucht werden Wer imInternet surft, kann sich dank der Sicherheitsfunktionen seines Browsers kaum mit den seltsamen Gebräu anstecken

Makroviren 

Ein Makro ist ein , einfaches Programm, mit dem Abläufe zum Beispiel in Microsoft Word automatisiert werden können. Ma­kroviren machen sich eine Sicherheitslücke zunutze :Wird ein , Dokument geöffnet das Makros enthält, startet es Word automatisch. Ist dieses Makro ein Virus, so kopiert es sich ab sofort in jeden Text hinein den der Benutzer abspeichert. Makroviren  verbreiten sich bevorzugt kor das Internet  als Anhängsel von E-Mails

Dateiviren

Dateiviren sind neben Bootviren am meisten verbreitet Sie befallen meist ausführ­bare Programme und benutzen dasselbe Prinzip wie Bootviren:  Dateiviren hängen sich an ein Programm an und werden bei dessen Start als erstes aufgerufen Dann setzen sie sich, im Speicher fest und laden die eigentliche Datei. Ab jetzt infizieren sich alle Programme, die gestartet werden  bis die Festplatte nur noch aus ange­steckter Software besteht. und warnen, vor Viren. die überhaupt nicht existieren. Dahinter jedoch steckt meist nur Unwissen .Durch das bloße Lesen einer e-Mail können keine Viren übertragen werden. Nur das Aktivieren von angehängten ist riskant. Diese Panikfälle haben aber auch was Gutes :..Zumindest für die Anbieter von Antivirensoftware . Das  US –Marktforschungsunternehmen IDC schätzt den Markt für Vi­ren-Scanner  auf ungefähr eine Milliarde Dollar

Bis 2001 soll er sich verdoppeln. Denn während sich früher Viren relativ langsam über Disketten verbreiteten , laden sie heute auch per E-mail im elektronischen Briefkasten -so wie Ende März der Macrovirus „ Melissa“ Der sich mit Hilfe des Microsoft Mail Programms Outlook rasend schnell in der ganzen Computer-Welt ausbreitete.

Der einzigste Tipp, der hier garantiert hilft : einfach nicht mit Outlook arbeiten- oder schnell ein Virus update für den Virenscanner aus dem Internet holen. 

Der größte Unterschied zwischen organischen Viren und Computer-Viren liegt in der Frage der Verantwortung : Niemand hat je einem Grippevirus befohlen , unsere Nase laufen zu lassen – hinter dem verhalten jedes  Computer-Virus aber steckt ein Programmierer .Und der muss nicht ein mal böse Absichten hegen , wie die Geschichte der elektronischen Quälgeister zeigt. Sie beginnt 1984, als der junge Informatiker Fred Cohen Von der Universität Südkalifornien als Experiment das erste Virus schreibt. Kurz darauf ist das Rechenzentrum der Universität komplett verseucht. Cohens Idee wird schnell von anderen weiterentwickelt und plötzlich sind die Viren los Firmen verkaufen ahnungslos Programme auf infizierten Disketten, Computer-Zeitschriften erklären sogar detailliert , wie man Viren programmieren kann. 1988 endlich entwickelt der Informatiker John Mc Afee eines der ersten Gegenmittel : eben jenen Viren-Scanner, der Viren entdecken und anschließend vernichten kann.1989 gibt es nur 44 bekannte Viren , die Programmierer aber geben keine Ruhe. Neue, sogenannte polymorphe Viren verändern nun von Kopie zu Kopie ihren Code und sind für Prüf-Programme nicht mehr zu erkennen .Ebenfalls Ende der achtziger Jahre taucht eine neue Version von Viren auf : sogenannte “trojanische Pferde“  , die sich meist in frei kopierbare Software verstecken. Das erste dieser trojanischen Pferde wird ausgerechnet an die Teilnehmer einer internationalen AIDS Konferenz verteilt und zerstört wichtige Daten Auf den Rechnern der Forscher.

Die letzte Entwicklung der Virenprogrammierer  ist zugleich  ihre erfolgreichste : Makroviren. Wer diesen Virenstamm erfunden hat ist nicht bekannt hartnäckig hält sich das Gerücht daß das erste Makro­virus von einem Microsoft Programmierer geschrieben und auf einer CD weitergegeben wurde. Makroviren verbreiten sich über bestimmte Dokumente, die mit dem Microsoft Produkten Word oder Exel erstellt werden. Lange Zeit war es für Benutzer nicht möglich , gesunde Dokumente von angesteckten zu unterscheiden 1995 wurde das erste Makrovirus identifiziert , 1998 waren nach Erhebungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informations-technink bereits 49 % aller Viren Makroviren.

Der ernorm schnelle Anstieg Der Virenzahlen innerhalb so kurzer zeit zwang die Computer-Gemeinde dazu , ebenso schnell Erfahrung in deren Abwehr zu sammeln. Die heutigen Virenscanner erkennen die wichtigsten Viren. Das Risiko einer Infektion lässt sich mit dem Einsatz eines Prüfprogramms ein bisschen Disziplin und der Einhaltung einiger regeln gering halten : Lassen Sie zum Beispiel niemals Disketten im Laufwerk , wenn Sie Ihren  Pc starten . Startviren (eng : Boot“ ) brechen oft über Disketten in einen Computer ein Überprüfen Sie außerdem jede neue Diskette und jede aus dem In­ternet heruntergeladene Datei per Viren-Scanner. Fremde Dateien sind immer verdächtig, besonders wenn es sich um e-Mail- Anhängsel handelt. Natürlich können Sie sich auch bei aller Vorsicht einen Vi­rus einfangen. Machen Sie deshalb in regelmäßigen Abstän­den eine Sicherheitskopie lhrer Daten. Programme lassen sich wieder installieren, wichtige persönliche Dateien aber sind vielleicht für immer verloren. Niemand weiß~,, wie Viren in Zukunft aussehen werden. Sicher ist nur: Wenn lhr Rech­ner sich einmal seltsam be­nimmt, dann muss das nicht immer gleich ein Virus sein. Viel wahrscheinlicher ist ein Programmfehler.